Call for Abstracts zur 3. Netzwerk-Tagung

Theorien in der qualitativen Forschung

30. März bis 1. April 2021, Berlin

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Bitte beachten Sie, dass die Tagung auf 2022 verschoben wurde. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Thema und Ziele

Das Verhältnis von Theorie und qualitativer Forschung ist ambivalent. Während manche Studien in theoriegeleitetem Vorgehen Voreingenommenheit, Erkenntnisbarriere oder sogar Dominanz gegenüber der Untersuchungsgruppe ausmachen, betonen andere die Nachvollziehbarkeit und den systematischen Anschluss an Wissensbestände. Der Stellenwert von Theorie im Forschungsprozess wird disparat beurteilt: Einerseits wird Theorie als Zugang und Instrument hervorgehoben, andererseits auf das Produkt empirischer Forschung beschränkt.

Diese Tagung möchte das Verhältnis von Theorie und qualitativer Forschung weiterdenken, Praxisbeispiele sammeln und Grenzen etablierter Wissenschaftstheorien reflektieren. Was kann man aus theoriegeleiteten und theoriegenerierenden Studien lernen? Was heißt eigentlich „Theorie“? Wie kann man Theoriearbeit in der qualitativen Forschung begründen? Welche Brücken und Gemeinsamkeiten existieren zwischen den teils hermetisch voneinander abgegrenzten Wissenschafts- und Sozialtheorien qualitativer Forschung? Wie können qualitative Studien überhaupt einen theoretischen Beitrag leisten, wie können theoretische Ergebnisse aussehen und auf welchen Wegen können sie (auch über Ansätze wie Typenbildung hinaus) erzeugt werden? Wie ist und war Theorie und Theoriearbeit in der qualitativen Forschung in die Gesellschaft eingebettet und welche Schlüsse sind aus einer solchen Selbstreflexion zu ziehen? Die Potenziale und Herausforderungen von Theorie in der qualitativen Forschung – auch hinsichtlich Handwerkszeug und Qualitätskriterien – sollen auf dieser Tagung diskutiert werden.

Willkommen sind Beiträge aus der Kommunikationswissenschaft wie auch aus den Nachbardisziplinen zu folgenden und darüber hinausreichenden Themenbereichen:

  • Theorien für qualitative Forschung (Beispiele für theoriegeleitete Studien, Theorieverknüpfungen, wissenschaftstheoretische Begründungen und Reflexionen)
  • Operationalisierung in der qualitativen Forschung (etwa: Kategoriensysteme, Untersuchungsdesigns, Praxisbeispiele und -probleme)
  • Wechselseitiger Einfluss von Theorie und qualitativer Forschung
  • Theorien aus der qualitativen Forschung (Wege der Theorieproduktion oder Theorie-Weiterentwicklung, Beispielstudien)
  • Theorie und Theoriegeschichte als Gegenstand qualitativer Forschung
  • Gesellschaftliche Kontexte von Theorie in der qualitativen Forschung
  • Zukunft der Theoriearbeit im Rahmen qualitativer Forschung

Einreichungsmodalitäten

Einreichungen für Präsentationen können bis 31. Oktober 2020 per E-Mail an netzwerk.qm@gmail.com geschickt werden. Sie sollten ein Titelblatt mit allen Angaben zu den Autoren sowie ein anonymisiertes Extended Abstract (maximal 500 Wörter exklusive Titelblatt und Literaturangaben) enthalten. Für die Auswahl der Präsentationen gelten die üblichen Kriterien: Bezug zum Tagungsthema, Qualität der theoretischen und methodischen Fundierung, Relevanz, Klarheit und Prägnanz der Darstellung.

Organisatorische Hinweise

Die momentane Situation lässt noch keine Prognose zu, ob diese Veranstaltung tatsächlich in Präsenz an der FU Berlin stattfinden kann. Das optimistische Szenario lautet: Die Tagung beginnt am Dienstag, 30. März 2021, abends mit einem Get-Together und endet am Donnerstag, 1. April 2021, nachmittags. Weitere Informationen zum genauen Programmablauf, zur Anmeldung sowie zu Anreisemöglichkeiten werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Zeitplan

31. Oktober 2020: Einreichungsschluss der Abstracts
15. Dezember 2020: Ende des Review-Verfahrens, Benachrichtigung der Autoren
31. Januar 2021: Veröffentlichung des endgültigen Tagungsprogramms
30. März bis 1. April 2021: Tagung

Veranstalter und Kontakt

Netzwerk Qualitative Methoden
Dr. Thomas Wiedemann, Prof. Dr. Christine Lohmeier
E-Mail: info@netzwerkqualitativemethoden.de

Lokaler Veranstalter und Veranstaltungsort

Prof. Dr. Maria Löblich
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Arbeitsstelle Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen
FU Berlin
Garystr. 55
D-14195 Berlin